Die derben Verse des mittelalterlichen Gaunerpoeten haben nach fast 600 Jahren nichts von ihrer gesellschaftskritischen + menschlich berührenden Dimension verloren + beweisen sich in einer sinnentleerten 'Postmoderne' als kraftvoller poetischer Muskel voll aufrüttelnder Kraft. Nach der Artmann/Qualtinger Version in Wiener Mundart wird hier die Nachdichtung von Paul Zech in kongenialem Expressionismus vorgestellt. Hartmut Noltes Inszenierung + Darstellung verlässt sich nicht auf die sichernde Bühnendistanz, sondern spielt mit + unter dem Publikum. Ein Villon zum anfassen, umrahmt, kontrapunktiert und begleitet von der Gitarristin Anna Slezakova.