Im Rahmen des ETHNOCINECA Filmfest Vienna vom 18. - 21.5. zeigen wir heute:
QUESTIONS OF TERRITORY
19:00 - 19:55 Uhr: A Place without People
Regie: Andreas Apostolidis, Tansania 2009, 55 min., Maa mit englischen Untertiteln.
âÄA Place Without PeopleâÄ ist ein Film ĂŒber die Vertreibung der Lokalbevölkerung aus Ostafrika, um weltberĂŒhmte Naturreservate zu schaffen.
Tansania ist heute die achtĂ€rmste Nation der Welt. Trotzdem, in einem Land unter Stress, in dem die meisten Menschen unter Armut leiden, haben die Regierung, die Tourismusbranche und Bewahrungsorganisationen die Idee, dass AfrikanerInnen Eindringlinge in das, was einmal ein âÄöGarten EdenâÄ war, forciert.
Zu Beginn wurde das Land der Maasai durch die britischen Kolonialherren eingenommen, um es als Jagdgebiet zu verwenden. Aber, als das Wild dezimiert war, begannen sie das Land zu erhalten. Nach dem zweiten Weltkrieg wandelte Bernhard Grzimek, der âÄöVater der BewahrungâÄ in Ostafrika, die Serengeti in einen Nationalpark um. Dieses Land, das wahrscheinlich zu den am lĂ€ngsten bewohnten PlĂ€tzen der Erde gehört, war nun, wie er erklĂ€rte âÄöursprĂŒngliche WildnisâÄ. Obwohl es keinen Beweis dafĂŒr gab, dass die Lokalbevölkerung das Leben der Tiere bedrohte wurde beschlossen, dass âÄökein Mensch, auch keine ursprĂŒnglich dort ansĂ€ssigen, innerhalb der Grenzen leben sollenâÄ.
Um diese Geschichte zu erzĂ€hlen reist die Dokumentation durch die Tansanianische Geschichte und Gegenwart. Vom weitlĂ€ufigen Nationalpark der Serengeti bis zum berĂŒhmten Ngorongoro Krater, folgt âÄöA Place Without PeopleâÄ jenen Menschen, die âÄönicht dort sein solltenâÄ.
FĂŒr diese Menschen, die immer noch ausgegrenzt sind, wird âÄöBewahrungâÄ oft als Entschuldigung gesehen, sie von ihrem Land zu vertreiben.
20:10 - 21:25 Uhr: Blood Relation
Regie: Noa Ben Hagai, Israel 2009, 75 min., Arabisch mit englischen Untertiteln.
Mit 14 verschwand die Schwester meiner GroĂümutter aus ihrem Haus in Israel. Jahre spĂ€ter begann sie meiner Familie Briefe zu schicken, mit der verzweifelten Bitte um Kontakt. Diese schrieb sie von einem FlĂŒchtlingscamp, wo sie als Araberin lebte. Meine Familie beschloss ihr den RĂŒcken zuzuwenden.
Ich entdeckte ihre Briefe nachdem meine GroĂümutter starb und machte mich auf den Weg einer emotionalen Reise, um die Vergangenheit und die Geschichte meiner zerrissenen Familie zum Vorschein zu bringen.
21:40 - 22:05 Uhr: Sin tierra, no somos Shuar
Regie: Stacey Williams, Ecuador 2009, 23 min., Spanisch mit englischen Untertiteln.
Land und Kultur der Shuar um den Amazonos Ecuadors sind stark miteinander verbunden. Dieser Film zeigt die sĂŒdöstlichste Ecke Ecuadors in der Provinz Zamora Chinchipe, bekannt fĂŒr den Goldabbau. Abbau in Minen kann in dieser Region bis zur spanischen Kolonialisation zurĂŒckverfolgt werden, die fĂŒr immer die topographische Landschaft des Territoriums der Shuar verĂ€nderte. Im Moment beuten auslĂ€ndische Minenfirmen, vor allem aus Kanada, die Gegend auf der Suche nach exportierbarem Gold aus. Daher die Frage, was passiert mit der Gemeinschaft der Shuar, den Beziehungen, der Kultur und den Traditionen, wenn auslĂ€ndische Interessen zum Minenabbau bestehen? Dieser Film sieht sich zwei Gemeinschaften der Shuar an: Napints, in einer geschĂŒtzten Gegend und Nankais, eine Gegend wo abgebaut wird. Durch den Vergleich dieser beiden Gemeinschaften bekommen wir eine Idee von den heutigen Landproblemen der Shuar. Durch die Geschichte von Nunqui, der Figur der Mutter Erde der Shuar, illustriert der Film die Dichtotomie Natur âÄ" Kultur und fragt letztendlich danach was eine Zukunft ohne Natur fĂŒr die Kultur und IdentitĂ€t der Shuar bedeutet.
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