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Die "überfallsartige" Auflösung der Abteilungen der Kunstsektion für Kinder- und Jugendliteratur sowie für Film und Medienkunst hat, kritisiert die IG Autorinnen Autoren, "dringende öffentliche Aufklärung vonnöten".
"ORF Kultur"-online, 16.01.2001
Das Kunststaatssekretariat habe, "um eine bisher nicht vorhandene Budgetabteilung zu etablieren", die Auflösung dieser Abteilungen verfügt "und zwar ohne die betroffenen Abteilungen von dieser Planung zu informieren oder das Gespräch mit ihnen darüber zu suchen".
"Kosmetischer Vorgang"
In dieser "Neuordnung" der Abteilungen sieht die IG Autorinnen Autoren einen "rein politisch-kosmetischen Vorgang ohne jede sachpolitische Konzeption, der ausschließlich der Rechtfertigung der Gründung einer
zusätzlichen Abteilung für Budgetangelegenheiten dienen soll, da die Budgetangelegenheiten der Kunstsektion bisher von der Literaturabteilung wahrgenommen wurden".
Bei der Gründung einer eigenen Budgetabteilung, "stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines Kunstsektionsleiters neu, dessen hauptsächliche Funktion ja wohl in der Aufgaben- und Budgetkoordination besteht", räsoniert die Autorenvereinigung über mögliche Hintergründe der Umstrukturierung.
Neue Vertrauensleute?
"Natürlich wissen auch wir, daß jede neue Regierung bemüht ist, neue eigene 'Vertrauensleute' stärker in das Zentrum ihrer Arbeit zu rücken und damit die 'Vertrauensleute' einer Vorgängerregierung in weniger
sensiblen Bereichen anzusiedeln, natürlich wissen auch wir, daß sich ein kontinuierlich gekürztes Literaturförderungsbudget und radikal gekürztes
Kinofilmförderungsbudget durch die Zusammenlegung mit einem zweiten Budget weniger schlecht ausnehmen, als sie es tatsächlich sind," heißt es in dem auf alter Rechtschreibung beharrenden Schreiben.
"Fingierungen"
"Es wird aber weder zum Vorteil der Kunst noch zum Vorteil der politischen Verwaltung der Kunst sein, wenn sich 'Maßnahmen' lediglich als Fingierungen herausstellen, da ja für diese Maßnahmen in der weiteren Folge auch der Wahrheitsbeweis angetreten werden muß."
Die Sprecherin des Kunststaatssekretärs, Katharina Stourzh, will zu der Aussendung der IG Autoren Autorinnen zum derzeitigen Zeitpunkt keine Stellungnahme abgeben. Eine Entscheidung über mögliche Strukturänderungen könne ohne Klärung mit der Personalvertretung nicht getroffen werden, wird betont. Bekannt sei, dass mit der Pensionierung des Leiters der Literaturabteilung auch "die Budgetabteilung vakant geworden ist", so Stourzh.
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updated: 17.01.2001 by werner
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