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"Auch ich habe Defizite in der politischen Darstellung"

"kleine zeitung" - interview mit morak

Die Tantiemen aus seiner Rock-Karriere fließen spärlich - Franz Morak (ÖVP) ist dennoch ein "glücklicher Staatssekretär" mit Vorlieben für Schwarz-Grün und Israel. Die "Rubens-Oma" kennt aber auch er nicht.


VON HANS WINKLER UND OLIVER PINK

link zum artikel im original:
http://druck.kleinezeitung.at/steiermark/ARTIKEL?w...



Kleine Zeitung-online, 02.08.2002 - http://www.kleinezeitung.at/


Herr Staatssekretär, Sie als ehemaliger Schauspieler sind von Beruf ein Darsteller. Wie viel hat Politik mit Darstellung zu tun?

MORAK: Natürlich geht es in der Politik darum, zu verändern, zu bewegen, zu verkaufen. Doch wenn ich das jetzt selbstkritisch anmerken darf: Auch ich habe Defizite in der politischen Darstellung jener Sachen, die wir bewegt haben.


Beraten Sie Ihre Kollegen in diesem Fach, das Sie beherrschen?

MORAK: Meine Erfahrung ist, dass nichts über Authentizität geht.


Dem Bundeskanzler werden gewisse Mängel an Authentizität zugeschrieben.

MORAK: Da draußen steht, ich bin Staatssekretär für Kunst und Medien, nicht für Bewertungen.


Die Antwort von Schüssels Umgebung würde wohl lauten: Er will gar nichts darstellen, sondern er möchte sein . . .

MORAK: . . . Shakespeare, Hamlet.


Wie authentisch sind Sie als Konservativer? Passen Sie zur ÖVP?

MORAK: Es gibt ganze Bücher von Anthony Giddens auf- und abwärts, was konservativ sein in der heutigen Landschaft bedeutet. Da ist auch Tony Blair ein Konservativer.


Und Sie?

MORAK: Grundsätzlich sehe ich mich als einen Liberalen, der in erster Linie sachorientierte Politik macht.


Hätten Sie auch ein Job-Angebot von der FPÖ angenommen?

MORAK: Ich bin seit acht Jahren bei der ÖVP. Weil ich finde, dass die christlich-sozialen Parteien die besseren Antworten haben. Ich sage nur: ökosoziale Marktwirtschaft. Die persönliche Motivation des
Vorwärtskommens soll im Vordergrund stehen. Wir müssen den Menschen so nehmen, wie er angelegt ist, mit seinem Ehrgeiz und persönlichem Gewinnstreben. Auf der anderen Seite ist die Solidarität wichtig.


Christlich-soziale Parteien kommen derzeit nur mit rechtspopulistischen Parteien an die Macht. Halten Sie das für einen Schönheitsfehler?

MORAK: Im Augenblick ist es ein Weg, um aus dem Zwei-Parteien-System herauszukommen. Der gordische Knoten musste zerschlagen werden.


Wie geht es Ihnen mit der FPÖ?

MORAK:Es war keine Liebesheirat. Die Affäre Gaugg zum Beispiel ist suboptimal für uns. Aber der politische Alltag wäre mit jeder anderen Partei genauso schwierig. Man muss sich eben alle Optionen offen halten.


Schwarz-Grün, wäre das nichts für Sie als früheren Künstler?

MORAK: Das ist ein visionärer Ansatz, den schon Erhard Busek in Wien hatte. Das hat sich in der Stadt als zielführend erwiesen. Sehr viele Wurzeln der Grün-Bewegung liegen im bürgerlichen Bereich. Teilweise wurde das aber von der Sozialromantik der 60er-Jahre überschattet.


Warum sind Sie nicht Wiener ÖVP-Obmann geworden?

MORAK: (schmunzelt) Die Entscheidung ist gefallen. Es ist eine gute Entscheidung.


Welche politische Aufgabe würde Sie sonst noch reizen?

MORAK: Ich darf Ihnen sagen, ich bin ein glücklicher Staatssekretär. Ich bedaure nur eines: Die Medienbehörde hätte ich gern weisungsfrei gesehen. Doch die SPÖ hat uns die Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament verweigert. Diese Niederlage werde ich nicht vergessen. Eine unabhängige Medienbehörde werden wir eines Tages noch sehr brauchen. Das wird Teil eines neuen Regierungsübereinkommens, egal mit welcher Partei.

updated: 05.08.2002 by werner
 
 
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