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"Wir werden auch was wegnehmen müssen"

...morak zum kulturbudget.
...über "flexibilität" der förderung
und die "marktfähigkeit" kreativer bereiche.


(APA)
"Der Standard"-online, 13.06.2000


Wien - "Wenn die Budgets nicht mehr werden, werden die Ideen besser
werden müssen. Wir können nicht mehr additiv Arbeiten, sondern werden
auch was wegnehmen müssen." Kunststaatssekretär Franz Morak (V) gab am
Dienstag zur heuer erstmals wiederbelebten Mittagsrunde des Management
Clubs "Ihre Bilanz bitte" als erstes Mitglied der neuen Regierung seinen
Bericht zum "Stand der Dinge", bei dem er keine Illusionen darüber
aufkommen ließ, dass es sich bei den Budgetkürzungen im Kulturbereich um
eine einmalige, durch's Sparbudget verursachte Diätmaßnahme handelt, die
wie bei Diäten sonst so üblich, im Anschluss wieder hinaufgefuttert
werden können.

Steuerdebatte als Paradigmenwechsel

"Wir müssen zu einer neuen Flexibilität kommen und da kann es keine
Erbpachthöfe geben", sagte Morak. Es gelte, in einem breiten
Evaluierungsprogramm gut 8.500 Förderungsansuchen darauf zu prüfen,
welche weiter gefördert, wo weiter auf- und wo abgebaut werden müsse.
Eine der Grundbedingungen für eine Kostentransparenz, die Aufnahme aller
Zahlen im Computer, um per Knopfdruck über den Stand der Dinge
informiert zu sein, habe er bei seinem Amtsantritt nicht vorgefunden.

Bei nicht mehr additiver Mittelvermehrung nennt Morak es einen
"wirklichen Paradigmenwechsel, dass wir die Künstler endlich auch in die
Steuerdebatte bekommen haben". Wobei man nach den ersten Schritten -
Streckung des Zeitraums der Einkommensversteuerung auf drei Jahre,
Pauschalierungsmöglichkeit oder Gleichstellung von ausländischen
Künstlern mit Wissenschaftern, wenn sie ihren Wohnsitz nach Österreich
verlegen - mit dem Finanzminister "natürlich weiter im Gespräch" bleiben
werde. Vor allem was jene kreativen Bereiche betrifft, die sich im 20.
Jahrhundert entwickelten und damit noch immer nicht in die
traditionellen und traditionell gepflegten Kunstbereiche passen. Film,
Fernsehen, Neue Medien, Mode, Design wurden hier von Morak genannt, als
in weiten Teilen marktfähige Bereiche der Kreativität. "Hier gibt es ein
großes Informationsdefizit auf beiden Seiten, wir werden das zu einem
wirtschaftspolitischen Thema machen und natürlich auch mit der
Wirtschaftskammer in Kontakt treten." Ein Bereich wie der Film lasse
sich über das Kunstbudget nicht fördern. Hier müssten neue
Finanzierungswege gegangen werden.

Zu den Finanzlücken des Theaters in der Josefstadt betonte Morak, dass
er sich mit vielen Freunden des Hauses einig wisse, dass dieses
"Kleinod" ein wesentlicher Teil der österreichischen und Wiener
Theaterkultur sei. Dass die Mitarbeiter des Hauses und auch er selbst
einen "Zwischenbericht" des Prüfungsunternehmens - "und zwar fehlerhaft"
- aus der Zeitung erfahren mussten, war wie Morak meinte, "wohl das
Unangenehmste". Über die weitere Entwicklung will er aber zuallererst
mit der Direktion und den Betriebsräten reden, nicht aber über die
Medien. "Es geht hier um einen Teil unseres Kulturlebens, der nicht nur
mir sehr wichtig ist."

updated: 14.06.2000 by werner
 
 
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