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Weltverband der Zeitungen ist vom Tarifantrag der Post entsetzt -
Schreiben an Schüssel und Riess-Passer
(APA)
"Der Standard etat.at"-online, 13.06.2000 ..per media observer
Der Weltverband der Zeitungen (WAN, World Association of Newspapers)
schlägt angesichts des Preisantrages der österreichischen Post für den
Postzeitungsdienst Alarm. WAN-Präsident Bengt Braun und der
Generaldirektor des Weltverbandes, Timothy Balding, appellieren in
Schreiben an Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) und Vizekanzlerin
Susanne Riess-Passer (F), alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die
ursprünglich gegebene Zusage einer Erhöhung der Posttarife um 15 Prozent
mit 1. Juli zu garantieren.
"Wir fürchten, dass anderen Falls die Glaubwürdigkeit der
österreichischen Regierung gegenüber der internationalen Presse schwerst
gefährdet ist", so die WAN-Repräsentanten, die sich auf einen Brief von
Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) vom 19. Mai beziehen, in dem
diese dem Weltverband mitteilte, "dass die Tarife für Kaufzeitungen ab
dem 1. Juli 2000 lediglich um 15 Prozent gesteigert werden". "Mit
Entsetzen" registriere der Weltverband, "dass die österreichische Post
Pläne vorgelegt hat, die eine Steigerung der Tarife um 65 bis 120
Prozent vorsehen und eine Bestätigung dieser Tarifvorschläge durch den
zuständigen Bundesminister zu befürchten ist".
Hohn
Eine solche Erhöhung, heißt es in den WAN-Schreiben weiter, widerspreche
nicht nur eklatant der gegebenen Zusage, sie spreche auch jeder
wirtschaftlichen Planbarkeit Hohn. "Eines der Grundmerkmale der
Pressefreiheit ist es, dass sie auch nicht durch organisatorische
Maßnahmen - die vor wenigen Wochen noch unvorhersehbar waren - de facto
beseitigt wird. Tatsächlich ist damit jene Gefährdung der
Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt gegeben, die wir in unserem
Schreiben vom 13. April 2000 ausgesprochen haben."
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updated: 14.06.2000 by werner
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