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"Gibt keine Quotenregelung"

Intendantin Sigrid Gareis über das Tanzquartier Wien




"Wiener Zeitung"-online, 13.12.2000


Zu einem "serviceorientierten Künstlerhaus" und einem "Integrationshaus für die lokale Tanzszene" will Sigrid Gareis das Tanzquartier Wien im Museumsquartier machen. Die seit November amtierende künstlerische
Leiterin hatte vor einigen Wochen mit ihren Aussagen, keine "Abspielstätte für heimische Produktionen" und "kein B-Haus" zu wollen, für Unmut in der lokalen Tanzszene gesorgt. Im Gespräch mit der APA versuchte Gareis unter anderem diesbezügliche "Missverständnisse" auszuräumen.
Was ein A-Haus von einem B-Haus unterscheide, seien Qualität und internationale Reputation, aber auch Engagement und "Spirit", so Gareis. "Ich möchte ein Haus mit Ausstrahlungskraft, das allen Künstlern das
Gefühl gibt, in einem guten Raum zu sein." Ihr Auftrag sei ein internationales Haus mit lokaler Anbindung. Aber es gebe keine Quotenregelung. "Es waren ja selbst verwaltete Modelle da. Für die hat man sich aber nicht entschieden. Dafür bin ich nicht berufen, und dafür wäre ich auch nicht gekommen."

Das tägliche Training ist primär als technische Weiterbildung für die lokale Tanzszene gedacht und soll allen professionellen Tänzern offenstehen. Daneben soll es Projekt-Workshops, Labore und Recherche-Projekte geben, für die auditions abgehalten werden. Für die Leitung des Studiobetriebs ist Gareis noch gemeinsam mit dem ihr beigestellten Kuratorium auf der Suche. Für Jänner ist unter anderem ein Gespräch mit Martina Hochmuth geplant, der Geschäftsführerin der Wiener Fortbildungsstätte für zeitgenössischen Tanz T-Junction, die vergangenen Februar wegen notorischer Unterdotierung ihren Betrieb eingestellt hatte.

Ebenfalls noch besetzt werden müssen neben der kaufmännischen Leitung - derzeit Richard Schweitzer - ein/e Dramaturg/in für die Produktionen am Tanzquartier und ein/e Verantwortliche/r für das Informations-Center. Letzteres soll eine Videothek, eine Bibliothek und eine Webpage mit einem Zugang zu anderen europäischen Institutionen enthalten und eine umfassende "Promotionsaufgabe" erfüllen.

Inhaltlich will die Deutsche wie schon während ihrer Tätigkeit als Programmreferentin für das Kulturprogramm von Siemens eine eher experimentelle Grundrichtung beibehalten. Die Produktionen werden en suite im Wochenbetrieb zwischen drei- und fünfmal präsentiert, rund 80 Aufführungen sollen jeweils in den acht Monaten von September bis April in der "kleinen" Halle G mit 350 Plätzen stattfinden. Die 850 Plätze
fassende Halle E soll nur ab und zu für große Gastspiele genutzt werden.

Weiters möchte Gareis kein Festival-Programm machen, obwohl das Wiener Publikum den Ruf habe, sehr festivalorentiert zu sein. Prophezeit wurde ihr auch, dass es in Österreich schwieriger als in Deutschland sei,
Sponsoren aufzutreiben.

Aber was das Finanzielle betrifft, kann Gareis, deren Vertrag bis Juni 2005 läuft, bereits erste Erfolge verzeichnen. Die Stadt Wien hat - statt der ursprünglich zugesagten 60 Mill. Schilling für 2000 bis 2002 - nun mit dem Tanzquartier einen Dreijahresvertrag über 100 Millionen für 2001 bis 2003 abgeschlossen.

Obwohl das Tanzquartier durchaus einen "nationalen Auftrag" erfülle, beteiligt sich der Bund bisher noch nicht am laufenden Budget. Für Jänner ist ein weiteres Gespräch mit Kunststaatssekretär Franz Morak (V)
geplant. Die Stadt beteiligt sich mit 20 Millionen an den Errichtungskosten von rund 35 Mill. Schilling und zahlt zudem rund 3 Mill. Schilling für Vorlaufkosten und 7,2 Mill. Schilling für die Einrichtung. Immerhin, so Geschäftsführer Richard Schweitzer, sehe es aber so aus, als müsse man keine Miete, sondern nur Betriebskosten zahlen. Diese indirekte Subvention käme allerdings nicht aus dem Kulturtopf, sondern aus dem Bildungsministerium.

updated: 13.12.2000 by werner
 
 
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